Bochum: Polizist wirft Rauchbombe auf Demonstranten
Beamter wirft gefährliche Rauchbombe in Menge zurück, obwohl ihn ein Kollege davon abhalten will
Am Rande einer NPD-Demonstration in der Bochumer Innenstadt hat ein Polizeibeamter eine Rauchbombe auf Gegendemonstranten geworfen. Das ist deutlich auf einem Video zu sehen. Die Rauchbombe, die lilanen Rauch erzeugt, wurde offenbar zunächst auf eine Gruppe von Polizeibeamten geworfen. Einer der Beamten hob sie auf und warf sie auf die Gegendemonstranten, woraufhin ihn ein Kollege mit den Worten »Nicht zurückwerfen« anherrschte.
Der Täter trug die Kennzeichnung »Polizei NRW 21011« auf seiner Uniform. Polizeibeamte in NRW sind aufgrund ihrer Kennzeichung als Teil einer Hundertschaft, eines knapp 40-köpfigen Zuges und als Teil einer Zuggruppe von sechs bis acht Personen identifizierbar. Rauchbombenwürfe, beispielsweise in Fußballstadion, führten in der Vergangenheit zu Strafanzeigen wegen versuchter schwerer Körperverletzung und wegen Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz.
In Bochums Innenstadt hatten gut 100 Neonazis unter dem Motto »Sozial geht nur national« demonstriert. Ihnen stellten sich rund 2500 Gegendemonstranten entgegen. Es kam zu Sitzblockaden, Eierwürfen und nach Polizeiangaben zu »schweren Ausschreitungen«. Bis zu 200 Gegendemonstranten sollen fest- oder in Gewahrsam genommen worden sein.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.