Kaputte Ampel schnell per App gemeldet
Kommunen nutzen neue Wege für Bürgerhinweise
Braunschweig. Ein Müllberg im Park oder ein Schlagloch vor der eigenen Haustüre - wer im öffentlichen Raum Missstände entdeckt und darauf aufmerksam machen möchte, muss in vielen Kommunen in Niedersachsen nicht mehr lange nach Ansprechpartnern suchen. Immer mehr Städte bieten ihren Bürgern Service-Apps an, mit denen sie unliebsame Entdeckungen bequem und jederzeit an die Stadtverwaltungen melden können.
Seit 2014 gibt es die Service-App in Osnabrück. 19 Prozent aller Hinweise kommen mittlerweile über diesen Weg, erklärt Katrin Hofmann vom Service-Betrieb Osnabrück (OBS). »In der App sind mehrere stadtinterne Systeme zusammengefasst. Das macht es für den Bürger einfach. Außerdem ist er unabhängig von den Öffnungszeiten«, sagt sie. Die App bietet zusätzlich eine Statusmeldung und zeigt an, wie weit die Stadt mit der Bearbeitung der Meldung ist.
Auch in Hannover, Braunschweig und vielen weiteren Städten im Land gibt es ähnliche Angebote für die mobilen Geräte, über die man zu Stadtverwaltungen oder Müllentsorgern gelangt. »Der Trend ist klar gegeben«, meint Kirsten Nax über solche Apps. Sie koordiniert im niedersächsischen Innenministerium den sogenannten Bürger- und Unternehmensservice. Die entsprechende App hilft, bei Fragen die richtige Verwaltung zu finden.
Auch Wolfsburger können sich über eine App an die Stadt wenden. Rund 350 Mal gingen Informationen über Missstände in der Stadt im vergangenen Jahr darüber ein, sagt Pressereferent Andreas Carl. »Die Themen sind hauptsächlich Meldungen zu Straßenschäden, Vandalismus, wildem Müll, defekten Laternen oder Ampeln und Falschparkern«, sagt er. Das bestätigt auch Hofmann für Osnabrück. Müll sei der häufigste Meldegrund, außerdem gingen gerade jetzt nach dem Winter viele Hinweise zu Straßenschäden ein.
Für die Verwaltungen sind die Meldungen eine wertvolle Unterstützung. Was Hofmann jedoch auch deutlich machen will: Die App ist nicht dafür gedacht, Hilfssheriff in der eigenen Stadt zu spielen. »Was wir nicht unbedingt brauchen, sind Meldungen über Falschparker vor der eigenen Haustüre«, betont sie. dpa/nd
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