Die Schoah im Wohnzimmer
Neue Form des Holocaust-Gedenkens findet weltweit starken Zulauf: Berichte der Überlebenden - und der Dialog mit ihnen
Berlin. Sarah Goodman ist 80 Jahre alt, vielfache Großmutter und darf ihren Ruhestand genießen. Aber in dieser Woche ist sie in Jerusalem ständig unterwegs - als Gastrednerin der Initiative Sikaron BaSalon (»Erinnern im Wohnzimmer«). Goodman kam 1936 in Dortmund als Sarah Guttmann zur Welt und ist eine von hunderten Holocaust-Überlebenden, die nun in fremden Privatwohnungen als Augenzeugen ihr Schicksal unter der Nazi-Diktatur schildern.
Diese Salontreffen sind eine neue Form des Gedenkens an den Holocaust, die vor allem junge Leute anspricht und in aller Welt sprunghaft Nachahmer findet. Die Einladungen werden zum israelischen Holocaust-Gedenktag am Donnerstag ausgesprochen. Die Begegnungen sind intimer und ermöglichen die aktive Teilnahme, was sie von den offiziellen und in Betrieben abgehaltenen Gedenkzeremonien unterscheidet. Der 31-jährige Nadav Embon, einer der Initiatoren der Bewegung, rechnet damit, dass in dieser Woche in...
Zum Weiterlesen gibt es folgende Möglichkeiten:
Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.