Erfolgreiche Forschung vor dem Aus?

Göttinger Universität will Vertrag mit Rechtsextremismus-Wissenschaftler nicht verlängern

Dem Göttinger Rechtsextremismus- und Antisemitismus-Forscher Samuel Salzborn droht die Entlassung. Die Entscheidung der Universitätsleitung stößt bei vielen auf Unverständnis und es regt sich Protest.

Der 38-jährige Samuel Salzborn forscht, lehrt und publiziert seit Jahren zu den Themen Nationalismus, Demokratiefeindlichkeit, Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus. 2012 wurde er auf eine Professur an der Universität Göttingen berufen. Die Stelle war zunächst auf fünf Jahre befristet - ein heutzutage bei Nachwuchswissenschaftlern übliches Prozedere. Seitdem hat Salzborn über ein Dutzend Bücher und zahlreiche Aufsätze herausgegeben, genießt hohes Ansehen bei seinen Studierenden und war erfolgreich bei der Einwerbung von Forschungsgeldern. Vor allem in der Antisemitismusforschung hat sich Salzborn international einen Namen gemacht. Auch öffentlich bezieht Salzborn zu aktuellen Phänomenen, wie etwa dem Umgang mit der AfD, dezidiert und kritisch Stellung. Erst im Dezember 2015 wurde er vom Stiftungsrat der Universität Göttingen für seine gelungene Darstellung wissenschaftlicher Themen in der Öffentlichkeit ausgezeichnet.

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