Privatisierung übers Nebengleis
Bernhard Knieriem warnt vor anhaltendem Größenwahn des Bahn-Managements und rät zu Konzentration auf das Kerngeschäft - den Bahnverkehr
Das Gespenst der Bahnprivatisierung geistert wieder einmal durchs Land. Bis zum Herbst soll ein zukunftsweisendes Konzept für eine Privatisierung erarbeitet werden. Das verheißt nichts Gutes.
Das Gespenst der Bahnprivatisierung geistert wieder durchs Land. Dem Willen des Managements der Deutschen Bahn AG, die Teilprivatisierung der Tochterunternehmen Arriva (internationaler Personenverkehr) und Schenker Logistics (internationale Logistik) durchzuwinken, hat sich der Aufsichtsrat am Mittwoch zwar nicht ganz gebeugt. Aber er hat den Vorstand beauftragt, bis zum Herbst ein Konzept für eine solche Privatisierung zu erarbeiten.
Das verheißt nichts Gutes. Denn die beiden Tochterunternehmen machen gemeinsam inzwischen mehr als die Hälfte des Umsatzes im Konzern aus. Wenn Investoren bis zu 45 Prozent der Tochterunternehmen erwerben, haben sie damit eine erhebliche Macht in dem ansonsten staatseigenen Konzern. Und das kann gefährliche Konsequenzen haben: Investitionen könnten statt in das ohnehin vernachlässigte inländische Bahnnetz eher noch mehr in die internationalen Aktivitäten fließen. Und lukrative Güter dürften dann stat...
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