Böhmermanns Gebot

103 Euro für gute Gags

  • Lesedauer: 2 Min.

Jan Böhmermann bringt in seiner ersten »Neo Magazin Royale«-Sendung nach der Pause wegen der umstrittenen Erdogan-Szene angeblich nur Gags von Zuschauern und bietet dafür 103 Euro. Mit der Belohnung spielt Böhmermann auf den noch aus dem Kaiserreich stammenden Strafrechtsparagrafen 103 an, der nun bald abgeschafft werden soll, nach dem ihm aber noch ein Verfahren droht. »Berufspolitiker« bekämen kein Geld. Aber er werde 500 Euro spenden, falls einer mitmache und berücksichtigt werde, zum Beispiel an Reporter ohne Grenzen, sagte der 35-Jährige. In einem Netzvideo erklärte der ZDF-Satiriker (»Sie kennen mich sicherlich aus «Spiegel»-Eilmeldungen oder aus den zahlreichen Hasskommentaren im Internet«), dass bis Dienstag (10. Mai) eingesandte Witze, die nicht länger als 300 Zeichen seien, in der Show landen könnten. Ein guter Gag bestehe aus Set-up (Satz, der erklärt, worum der Witz geht) und Punchline (Pointe). Das »Neo Magazin Royale« kommt nach vier Wochen Pause zurück. Am Mittwoch soll es in Köln aufgezeichnet werden, am Donnerstagabend (12.5.) online gehen und dann bei ZDFneo und später im ZDF-Hauptprogramm zu sehen sein.

Böhmermann hatte Ende März eine Szene vorgetragen, in der er mit dem Stilmittel des uneigentlichen Sprechens ein »Schmähgedeicht« über den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan aufsagte. Dieser stellte unter anderem Strafantrag wegen Beleidigung.

Der am Freitagabend veröffentlichte Drei-Minuten-Clip auf der Facebook-Neo-Magazin-Royale-Seite, in dem Böhmermann die Gag-Bewerbung erklärte, wurde in New York aufgenommen. dpa/nd

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