Die K-Frage wird später beantwortet

SPD-KanzlerkandidatIn soll erst nach der NRW-Wahl bestimmt werden

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel will den Kanzlerkandidaten seiner Partei einem Bericht zufolge erst wenige Monate vor der nächsten Bundestagswahl bestimmen. Die Nominierung solle erst nach der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen im Mai 2017 erfolgen, habe Gabriel intern in der SPD-Parteiführung angekündigt, berichtete die »Bild am Sonntag«. Gabriel sei der Überzeugung, dass ein Wahlkampf »kurz und schmutzig« sein müsse, schrieb das Blatt. Andernfalls würde die Partei dem Wähler, der sich immer später entscheide, nur auf die Nerven gehen. Bislang hatte Gabriel öffentlich immer in Aussicht gestellt, den Kanzlerkandidaten bereits Anfang 2017 zu ernennen. Die Bundestagswahl soll im Herbst 2017 stattfinden.

Die »Bild am Sonntag« zitierte einen hochrangigen SPD-Funktionär mit den Worten: »Die NRW-Wahl abzuwarten, ist absolut richtig. Das Ergebnis ist entscheidend für unser Abschneiden bei der Bundestagswahl.« Sollte die Wahl in NRW verloren werden, könnten einschneidende personelle Konsequenzen folgen. Da sei es gut, wenn noch kein Kandidat aufs Schild gehoben sei.

Trotz der schlechten Ergebnisse bei den Landtagswahlen im März hatten SPD-Spitzenpolitiker betont, dass Gabriel den ersten Zugriff auf die Kanzlerkandidatur habe. Zugleich wird in Medien aber immer wieder darüber spekuliert, ob Gabriel nicht vorher angesichts der anhaltenden Krise der SPD das Handtuch werfen könnte. Als Kandidaten für seine Nachfolge sind unter anderem Hamburgs Regierender Olaf Scholz und EU-Parlamentspräsident Martin Schulz genannt worden.

Der Bundesgeschäftsführer der Linkspartei, Matthias Höhn, sagte im Kurznachrichtendienst Twitter, die Frage, wer Kanzlerkandidatin oder Kanzlerkandidat der SPD werde, sei »nebensächlich. Wichtiger ist, ob das inhaltliche Ziel« der Sozialdemokraten 2017 ein »Politikwechsel« oder ein »Weiter so« sei.

Der Termin für die Bundestagswahl im kommenden Jahr steht noch nicht fest. Nach Angaben des Bundeswahlleiters kommt dafür ein Termin zwischen dem 23. August und dem 22. Oktober 2017 in Frage. Agenturen/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.