Und plötzlich ist die Existenz dahin
Die Geschichte eines als »terrorverdächtig« gebrandmarkten Fotografen in Kenia
Vor etwa einem Jahr wurde in Kenia ein Fotograf während seiner Arbeit verhaftet. Auf der Polizeiwache wurde er mit falschen Terrorvorwürfen konfrontiert. Jetzt wird er von Teilen der Gesellschaft gemieden und ist pleite.
Es war vor etwa einem Jahr. Nairobi hatte zu diesem Zeitpunkt schon länger mit terroristischen Bedrohungen zu kämpfen. Die Nerven der Stadt lagen zwar nicht blank, eine permanente Anspannung war aber trotzdem vorhanden.
Anfang April hatte die Terrormiliz Al-Shabaab mindestens 148 Student*innen in Garissa bei einem Angriff ermordet. Anspannung erfüllte die Einkaufszentren, Supermärkte, Universitäten und Schulen von Kenias Hauptstadt. Die Angst vor neuen Anschlägen waberte durch die Luft der Stadt. Sie vermischte sich mit Smok und Autoabgasen, mit dem Dieselruß der vorbeidonnernden Matatus und mit der frischen Morgenluft an kühleren Tagen. Jeder atmete sie ein.
Der kenianische Fotograf Msingi Sasis widmete sich damals dem, was er am besten kann: Er fotografierte. Am 23. April 2015 ging er in der Galleria Mall, einer Shoppingmall, die sich im Stadtteil Karen befindet. Sasis fotografierte und wurde dafür verhaftet. Was war gesche...
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