Gespaltenes Dorf
Das sorbische Proschim könnte noch dem Braunkohletagebau Welzow-Süd II zum Opfer fallen
Schon einmal sollte Proschim der Braunkohle weichen. Dann kam die Wende. Seit vor zehn Jahren erneut Diskussionen um eine Umsiedlung aufkamen, ist das Dorf tief gespalten.
Es ist ein schöner Tag in Proschim. Die Sonne scheint, die Bäume blühen. Mal kräht ein Hahn. Doch die Stimmung in dem kleinen Dorf in der Lausitz ist gedrückt. So wie es früher einmal war, werde es nicht mehr werden, sagt eine alte Einwohnerin, die ihren Namen lieber nicht sagen will. Zu sehr haben die Braunkohlebagger schon eine Schneise in die Dorfgemeinschaft getrieben. »Für jedes Haus ist es eine andere Situation«, meint die Frau.
Geht es nämlich nach der brandenburgischen Landesregierung, soll Proschim der Braunkohle weichen. Auf der einen Seite des Dorfes stehen nun diejenigen, die hier bleiben wollen und gegen die Erweiterung des Tagebaus Welzow-Süd kämpfen. Auf der anderen Seite stehen die Menschen, die eine Entschädigung annehmen und sich woanders eine neue Zukunft aufbauen wollen. Die Gräben zwischen den beiden Fraktionen sind tief. Manchmal ziehen sie sich sogar durch Familien, erzählt man.
Die Braunkohlegegner sin...
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