Eurofinanzminister wollen nicht über Schuldenschnitt reden

Griechische Schuldenfrage soll erst 2018 grundlegend angegangen werden / Entscheidungen über Kredite sollen Ende Mai getroffen werden

  • Lesedauer: 2 Min.

Brüssel. Griechenland ist der Auszahlung weiterer Kredite durch die internationalen Gläubiger ein Stück näher gekommen. Die Euro-Finanzminister begrüßten am Montagabend nach einem Sondertreffen die im griechischen Parlament zuvor verabschiedeten Renten- und Steuerreformen, die weitere Einschnitte für die Menschen in Griechenland bringen. Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem sagte, dies könne den Weg für den Abschluss der ersten Überprüfung des griechischen Kreditprogramms ebnen, wonach weitere Milliarden an Athen fließen können.

Ziel der Eurogruppe ist es, bei ihrem nächsten Treffen am 24. Mai eine Entscheidung zu treffen. Bis dahin müssen auch von den Gläubigern geforderte weitere Reformen fest vereinbart sein. Sie sollen automatisch greifen, wenn Griechenland seine Haushaltsziele im Jahr 2018 verfehlt. Dijsselbloem sagte, die Maßnahmen müssten vorab gesetzlich beschlossen werden.

Die Frage der von Athen geforderten Schuldenerleichterungen wollen die Euro-Finanzminister erst gegen Ende des Kreditprogramm im Jahr 2018 grundlegend angehen. Dijsselbloem zufolge werden Athen bis dahin nur kleinere Anpassungen »zur Optimierung des Schuldenmanagements« in Aussicht gestellt. 2018 würden dann »spezifische Maßnahmen« wie ein späterer Tilgungsbeginn und längere Rückzahlungsfristen für die griechischen Kredite geprüft.

Nach dem Ende des Programms Mitte 2018 könne auch über die langfristige Tragfähigkeit der griechischen Schulden gesprochen werden, falls dies nötig sei, sagte Dijsselbloem weiter. Ihm zufolge gibt es nur »zwei rote Linien« in der Schuldenfrage: Ein teilweiser Schuldenerlass sei ausgeschlossen und es dürfe keine Änderungen am vereinbarten Kreditprogramm geben. Agenturen/nd

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -