315 Tage Nebel und 211 Tage mit Schnee

Auf dem Fichtelberg in Sachsen wird in dieser Woche der 100. Jahrestag der Wetterwarte begangen

  • Lesedauer: 2 Min.
Feiern in luftiger Höhe: Bei böigem Wind, viel Sonne und guter Sicht begehen die Meteorologen auf dem Fichtelberg ein rundes Jubiläum und verraten allerlei Wetterrekorde. Am 13. Mai ist Tag der offenen Tür.

Oberwiesenthal. Der Jubilar ist hochbetagt und wetterfest: Mit einer Festveranstaltung hat der Deutsche Wetterdienst am Dienstag den 100. Geburtstag der Wetterwarte auf dem Fichtelberg in Sachsen gefeiert - am 13. Mai folgt ein Tag der offenen Tür.

Die Station befindet sich auf 1215 Metern Höhe. Ein Team beobachtet dort rund um die Uhr das Wettergeschehen und macht halbstündlich eine Meldung mit zahlreichen meteorologischen Daten. Dabei verlassen sich die Mitarbeiter nicht nur auf Technik. Mit eigenen Augen werden zum Beispiel Sichtweite, Nebel, Gewitter oder Schneedecke beurteilt beziehungsweise gemessen. Die Schneehöhe wird als Mittelwert aus 16 rund um das Bergplateau verteilten Messstellen bestimmt.

Aber auch Auswirkungen des Wetters sowie Umwelteinflüsse sind Gegenstand der Beobachtung. So wird beispielsweise das Wachstum der Pflanzen und die Feinstaubbelastung registriert. Aufgrund der Umweltbelastung durch Kraftwerke im nahe gelegenen Böhmischen Becken auf tschechischer Seite misst die Wetterwarte auch Schwefeldioxid und Ozon. Außerdem werden für diverse Umweltstudien Nebeltröpfchen gesammelt und analysiert. Eine Messvorrichtung erfasst Ablagerungen von Nebelfrost und Vereisungen und wertet diese aus. Der Fichtelberg ist mit 1215 Metern die höchste Erhebung in Sachsen und liegt an der Grenze zu Tschechien.

Zum Jubiläum verrieten die »Wetterfrösche« auch die Rekordwerte aus 100 Jahren. Die höchste Temperatur von 30,8 Grad wurde hier am 27. Juli 1983 gemessen, die niedrigste am 9. Februar 1956 mit minus 30,4 Grad. Die größte Schneehöhe registrierten die Meteorologen Ende März 1944 bei 3,35 Meter, die höchste Windspitze (216 Stundenkilometer) am 3. Januar 1976. Die Statistik gibt auch Auskunft darüber, dass das Jahr 1958 ziemlich vernebelt war: An 315 Tagen gab es damals Nebel auf dem Berg. Mit knapp 1969 Stunden Sonnenschein war 2003 dagegen ein sehr freundliches Jahr. Besonders ausdauernd erwies sich der Schnee im Winter 1964/1965 - da hielt die Schneedecke 211 Tage lang. dpa/nd

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