Menschen ohne Perspektive
Die Bundesregierung hat keine umfassende Strategie zur Bekämpfung der Fluchtursachen
Union und SPD haben hehre Ziele zur Flüchtlingsintegration im Nahen Osten formuliert. Mit der Realität haben diese aber wenig zu tun.
Die meisten Flüchtlinge aus den Krisenregionen der Welt schaffen es nicht nach Europa. Fast 90 Prozent der rund 60 Millionen Schutzsuchenden halten sich in sogenannten Entwicklungsländern auf. Sie bleiben als Binnenflüchtlinge in ihren Heimatländern oder gehen in die Nachbarstaaten. Die Koalitionsfraktionen von Union und SPD haben nun großspurig angekündigt, verstärkt die Fluchtursachen bekämpfen zu wollen.
In ihrem Antrag, der am Donnerstagvormittag erstmals im Bundestag debattiert wird, finden sich viele schöne Worte. In der Nachbarschaft von Syrien sowie in Libyen sollen »Perspektiven für die Menschen« geschaffen werden. Wichtig hierfür seien unter anderem Schulbildung, Jobs, Wohnungsbau sowie der Ausbau der Gesundheitssysteme. Hinzu kommen die Arbeit mit Traumatisierten und die Förderung lokaler Verständigungsprozesse zwischen Flüchtlingen und Einheimischen.
Als Ziel geben Union und SPD aus, die Verteilungskonflikte zwischen der ei...
Zum Weiterlesen gibt es folgende Möglichkeiten:
Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.