Übergriffe auf Homosexuelle nehmen zu

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Schwule, Lesben und andere sexuelle Minderheiten sind vermehrt Ziel von Angriffen. Im vergangenen Jahr zählte das schwule Anti-Gewalt-Projekt Maneo mindestens 259 Übergriffe, 34 mehr als 2014. Dabei handelte es sich in erster Linie um einfache und gefährliche Körperverletzungen (29 Prozent), Beleidigungen (23 Prozent), Nötigungen und Bedrohungen (22 Prozent) sowie Raubstraftaten (15 Prozent). Allerdings wird von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen.

Die häufigsten Hinweise Betroffener kamen den Angaben zufolge aus dem Stadtteil Schöneberg mit seinem sogenannten Regenbogenkiez (31 Prozent), aus Kreuzberg (zehn Prozent) und Tiergarten (neun Prozent). Tatorte waren vor allem Straßen und Gehwege, Wohnungen und unmittelbares Wohnumfeld, öffentliche Verkehrsmittel und das Internet.

541 Hinweise seien seien bei Maneo 2015 insgesamt eingegangen, sagte Leiter Bastian Finke. In der telefonischen und persönlichen Beratung arbeiten derzeit zwei hauptamtliche und zehn ehrenamtliche Mitarbeiter. Die anhaltend hohe Nachfrage sei kaum noch zu bewältigen. »Die Vorfälle homophober und transphober Gewalt und Diskriminierung, die wir erfasst haben, malen ein erdrückendes Bild, insbesondere vor dem Hintergrund eines vielfach höher geschätzten Dunkelfeldes«, sagte Finke. Jeder der Angriffe stelle »einen Angriff auf unser demokratisches Wertesystem dar«. epd/nd

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