Vier Rehe, ein Umweltminister und ein Wahltermin

Um ein paar renitente Tiere zu vertreiben, wurde bei Rostock die A20 sechs Stunden lang gesperrt und von rund 40 Einsatzkräften abgesucht

Vier Rehe, die das Gras am Rande der A20 bei Rostock mehr liebten als den Wald, sollten erlegt werden. Doch das Schweriner Umweltministerium sagte Nein. Nun wurde die A20 stundenlang gesperrt.

Dummerstorf. Vier renitente Rehe, die monatelang am Rand der Ostseeautobahn A20 bei Rostock (Mecklenburg-Vorpommern) grasten, sich nicht vertreiben ließen und deshalb schon geschossen werden sollten, leben. Sie sind am Mittwoch in einer großangelegten Aktion hinter einen Wildschutzzaun getrieben worden, der den gut 15 Kilometer langen Abschnitt zwischen den Anschlussstellen Dummerstorf und Sanitz zu beiden Seiten sichert. Den beteiligten Treibern standen die Erleichterung und die Erschöpfung gleichermaßen ins Gesicht geschrieben: Sie hatten bei bis zu 26 Grad Celsius rund 20 Kilometer auf dem Asphalt zurückgelegt. Die Autobahn war sechseinhalb Stunden voll gesperrt.

Drei Böcke und ein einjähriges Weibchen, ein sogenanntes Schmalreh, hatten Wildbiologen zuvor mit Wärmebildkameras ausgemacht. Am Mittwochmorgen kurz nach 9 Uhr wurde dann zur waffenlosen Treibjagd geblasen. Quer zur Autobahn wurden Zäune errichtet. Nach Angaben von Te...


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