Im Musterdorf fehlt es an Geld und Betten
Mestlin in Mecklenburg wurde in den 1950er Jahren im sozialistischen Stil umgebaut - was wurde aus dem Ort?
Es war das Prunkstück des DDR-Musterdorfes Mestlin: das imposante Kulturhaus im Ortszentrum. Nach 1990 begann es zu verfallen. Ein Verein versucht den Bau zu retten - ein mühsames Unterfangen.
Der glänzende rote Sportwagen, der auf den Marx-Engels-Platz einbiegt, mag mancherorts aufmerksame Blicke auf sich ziehen. Doch hier, 40 Kilometer östlich von Schwerin, wirkt das attraktive Cabrio recht bescheiden vor dem imposanten Kulturhaus. Von dessen Stattlichkeit scheint auch das Paar beeindruckt zu sein, das dem Flitzer entsteigt, sich umsieht im Zentrum des Ortes, der 1952 zum »sozialistischen Musterdorf« erwählt worden war. »So geht es vielen, die zum ersten Mal hierher kommen«, sagt Claudia Stauß, Vorsitzende des Vereins »Denkmal Kultur Mestlin«. »Dass hier vieles größer ist als in anderen Dörfern, wissen die meisten - aber so groß, das überrascht doch, wenn man das alles in Natura sieht.«
»Das alles« umgibt den Platz: ein Ensemble aus Schule, Häusern mit Wohnungen und Läden sowie dem dominierenden, 1957 eröffneten Kulturhaus. In ihm möchte sich das angereiste Paar die aktuelle Kunstausstellung ansehen. Claudia Stauß öffnet de...
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