Gewinn und Verlust
Europäische Schriftstellerkonferenz in Berlin
In Berlin trafen sich dreißig Schriftsteller aus zahlreichen Ländern, um über ein Europa im Wandel zu diskutieren – und darüber, welche Rolle Literatur in Zeiten der Krise, des Hasses und der Propaganda spielen kann.
Literatur könne Visionen konkret veranschaulichen, sie verwische die Grenzen der Realität und erfinde sie neu; das habe sie der Politik voraus. Einen Gedanken wie diesen, den Antje Rávic-Strubel Anfang dieser Woche in der Akademie der Künste formulierte, erwartet man auf einer Europäischen Schriftstellerkonferenz. Auf Einladung Rávic-Strubels und ihrer Kollegen Mely Kiyak, Nicol Ljubić und Tilman Spengler waren dreißig Literaten aus europäischen Ländern, aber auch aus Tunesien oder Syrien, nicht zuletzt deshalb in Berlin zusammengekommen, weil sie sich ihrer eigenen Rolle in jenem Trauerspiel versichern wollten, das Europa derzeit bietet.
Der fünfte im Bunde der Initiatoren dieser Konferenz, die nach ihrer Premiere 2014 nun zum zweiten Mal stattfand, ist der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier. In seinem Grußwort beschreibt der Staatsmann ein Beisammensein mit den vier Schriftstellern am Küchentisch - »bei einer Flasche...
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