Fetzt urst
Udo Lindenberg wird schon 70? Ein Glückwunsch von Tom Strohschneider
Im Westen Hitparade. In der DDR ein bisschen wie Opposition. Was Udo Lindenberg mit Günter Schabowski gemeinsam hat? Über einen heimlichen Held meiner frühen Jugend, jenseits von Postern und Popdiskursen.
Es verhält sich mit Udo Lindenberg ein wenig wie mit Günter Schabowski. Nach all den Jahren scheint eine ganze Biografie, scheint ein langes Leben auf ein paar Sätze zusammengeschrumpft. Panikrocker. Viel Alkohol mit Hut, Sonnenbrille. Eine Lederjacke für Erich Honecker. Es gibt einen Unterschied. Bei Schabowski weiß man, wann das ganze Bild hinter dem Detail verschwand: »Ab sofort, unverzüglich«. Bei Lindenberg muss das schleichend passiert sein. Vielleicht auch aus Versehen. Er selbst hätte wohl seine Schnute gezogen und irgendwas von »voll easy durchfedern« gesagt. Und natürlich ein hingenuscheltes »und so.«
Lindenberg war ein heimlicher Held meiner frühen Jugend. Man sprach nicht viel darüber, Poster oder so von Udo gab es in der DDR nicht. Eine meiner Lieblingsschwestern hatte Kassetten von ihm. Das Wort Panikrocker kannte ich damals noch nicht. Mag sein, dass man in der DDR zu weit abgeschnitten war von dem, was dann später ...
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