Im Treibsand der Institutionen
Die linke Stadtregierung Barcelonas stößt mit ihren Reformvorhaben auf Widerstand
Bewegungslinke haben in Barcelona unter der Bürgermeisterin Ada Colau das Ruder übernommen. Eine fehlende Parlamentsmehrheit und ein träger Verwaltungsapparat stehen dem Erfolg jedoch im Weg.
Backpacker überprüfen per Smartphone ihren Weg zur Airbnb-Unterkunft. Nicht weit von ihnen entfernt strömen Touristenhorden durch das Barri Gòtic, das Altstadtviertel in der Nähe des Rathauses. Auf den Ramblas preisen legale wie illegale Verkäufer chinesische Souvenirs an: Trikots, Postkarten, Plastikkitsch. Auch außerhalb der Urlaubssaison herrscht in Barcelona reges Treiben. Von der »demokratischen Revolution« jedoch, zu der Ada Colau von der Bewegung gegen Zwangsräumungen, der Plataforma de Afectados por la Hipoteca (PAH), vor zwei Jahren aufgerufen hat, ist auf den ersten Blick nichts zu sehen. Und das, obwohl vor einem Jahr die ehemalige Hausbesetzerin zur Bürgermeisterin der Millionenstadt gewählt wurde.
Eine Plakatkampagne der linken Stadtregierung ruft die Bevölkerung zur Bürgerbeteiligung auf, und die - allerdings auch schon staubig gewordenen - katalanischen Fahnen an den Balkons erinnern daran, dass das Autonomieparlament im...
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