Kampf um die historische Mitte
Abriss oder Erhalt von DDR-Architektur: Künstler wollen Potsdams Innenstadt neu denken
Künstler aus Potsdam, Berlin und Brasilien schlagen vor, in der brandenburgischen Landeshauptstadt neue Wege zwischen »Wegreißen« und »Stehenlassen« zu suchen.
»An der Bibliothek sieht man doch, was alles möglich ist«, sagt Anette Paul. Sie steht vor dem Gebäude der Potsdamer Fachhochschule, einem Bau aus dem 1970er Jahren, der der Abrissbirne geweiht ist. Auf das dahinter in der DDR errichtete Wohnensemble »Staudenhof« und das sich in Sichtweite gegenüber dem Landtagsschloss erhebende »Mercure«-Hotel wartet das gleiche Schicksal.
Die Künstlerin Paul, bekannt für ihren am Landtagsgebäude platzierten ironisierenden Schriftzug »Ceci n'est pas un château« (Das ist kein Schloss), hat eine Reihe Gleichgesinnter um sich geschart und plant eine Ausstellung im Gebäude der Fachhochschule zum Thema »Ist das Stadt oder kann das weg«. Die Ausstellung beginnt am 28. Mai und dauert ganze anderthalb Tage.
Den Kuratoren bläst der Wind ins Gesicht, die für das Gebäude Verantwortlichen haben keiner längeren Verweildauer der Exponate zugestimmt. Diese Eile »beschreibt jedoch auch gut die knappe Zeit, die noch b...
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