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Keine Firma will Teilprojekt am BER bauen

  • Lesedauer: 2 Min.

Am neuen Hauptstadtflughafen BER drohen weitere Verzögerungen beim Teilprojekt Regierungsflughafen. Für den Bau eines provisorischen Terminals für Staatsgäste hat sich auf Anhieb kein Unternehmen gefunden. »Es gab ursprünglich drei Interessenten, die am Ende kein Angebot abgegeben haben«, sagte Flughafenchef Karsten Mühlenfeld dem »Handelsblatt«. »Wir versuchen jetzt, mit den Firmen herauszufinden, woran das gelegen hat.« Das werde die Flughafengesellschaft den Sommer über beschäftigen.

Nach der für 2017 geplanten Eröffnung des neuen Hauptstadtflughafens sollen in dem provisorischen Terminal etwa fünf Jahre lang Staatsgäste einchecken. Dann soll der tatsächliche Regierungsflughafen in Betrieb gehen, dessen Baufeld jetzt noch belegt ist. Wie lange genau die Interimslösung benötigt wird, ist nach Mühlenfelds Worten noch unklar. »Wir tun unser Bestes, aber ich kann noch nicht garantieren, dass wir es exakt in den gewünschten fünf Jahren schaffen.«

Über das Projekt hatten sich der Bund als Flughafen-Miteigentümer und die Geschäftsführung zerstritten, bei der letzten Aufsichtsratssitzung gelang ein Kompromiss mit der Fünf-Jahres-Frist. »Auch in Baufirmen liest man Zeitung, und die Querelen zwischen Bund und Flughafen sind dort nicht im Verborgenen geblieben«, sagte der Verkehrspolitiker der LINKEN im Bundestag, Herbert Behrens. »Niemand nimmt einen Auftrag an, von dem man nicht weiß, wie er am Ende aussieht.«

Der problembehaftete Bau des Airports hält die Flughafengesellschaft weiter in den roten Zahlen. Trotz Rekord-Passagierzahlen an den Bestandsflughäfen Tegel und Schönefeld machte das staatliche Unternehmen im vergangenen Jahr 137,7 Millionen Euro Verlust, wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten Geschäftsbericht hervorgeht. Wie 2014 trugen Ausgaben für den Bau und Kreditkosten des neuen Flughafens sowie höhere Rücklagen zu dem Verlust bei. dpa/nd

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