Gut versteckter Feminismus

Das Kissen-Näh-Projekt »It Will Be« im Haus am Lützowplatz entzieht sich der Verwertungsbetrachtung

Handarbeit hilft nicht immer. Schön sind sie zwar anzuschauen, die bunten Iglus, die aus verschiedenfarbigen dreieckigen Kissen in die Galerieräume des Hauses am Lützowplatz gebaut sind. Aber das Geschlechterverhältnis-Veränderungspotenzial, das die Einladungskarte dem Projekt »It Will Be« zuschreibt, ist ihnen zumindest auf den ersten Blick nicht zu entnehmen.

Die niederländische Künstlerin Mathilde ter Heijne arbeitet seit einiger Zeit mit Nähkollektiven unterschiedlichster sozialer Zusammensetzung. Simple Handarbeitsgruppen sind darunter, ambitioniertere Designerinnenkollektive und auch Flüchtlingsgemeinschaften, die über das gemeinsame Schneiden, Nähen und Sticken nicht nur eine bestimmte soziale Praxis ausüben, sondern auch in einen interkulturellen Austausch treten können.

Seit 2010 betreibt ter Heijne dieses Projekt. Seinen Ursprung hatte es in Istanbul. Vor zwei Jahren wurde der Faden im Rahmen einer größeren Ausstellung der Kün...


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