Fünf Jahre lang aufs falsche Pferd gesetzt

Jakob Kaiser vom Bündnis erlassjahr.de über Schäubles Sinneswandel beim Umgang mit griechischen Schulden

Vergangene Woche hat das »Handelsblatt« von einem vertraulichen Schreiben des Bundesfinanzministeriums an den Haushaltsausschuss berichtet, in dem Wolfgang Schäuble seine Bereitschaft zu Schuldenerleichterungen für Griechenland ab dem Jahr 2018 signalisiert. Hat die Nachricht Sie überrascht?

Dies ist in der Tat etwas überraschend. Doch die bisherigen Überlegungen des Internationalen Währungsfonds IWF, auf den Schäuble damit offenbar zugehen will, beinhalten keine wirklichen Schuldenschnitte.

Wie meinen Sie das?

Der bisherige IWF-Plan sieht vor, dass Athen die Rückzahlung seiner Schulden bis 2040 gestundet wird und die Tilgung der Kredite bis 2080 erfolgen soll. Damit werden die griechischen Zahlungsverpflichtungen sozusagen in alle Ewigkeit verschoben.

Wo ist da der Unterschied zu einem Schuldenschnitt?

Da versucht die Gläubigerseite tatsächlich etwas im Vagen zu bleiben. Natürlich ist die Verlagerung der Schul...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.