Comedy ist Schmerz und Wahrheit
TV-Produzent Jacky Dreksler (»RTL Samstag Nacht«) über jüdischen Humor in der deutschen TV-Comedy
In »Ich wünsch dir ein glückliches Leben« erzählen Sie von Ihrer Mutter, die zwei Konzentrationslager überlebte, nach dem Krieg in ein französisches Gefängnis kam und starb, als Sie neun waren. Auf ihrem Sterbebett gab sie Ihnen den Auftrag, glücklich zu werden. Hat das geklappt?
Ja, nach vielen leidvollen Jahren. Ihre Wärterin holte meine Mutter aus dem Gefängnis, nahm sie und mich auf, aber, wie ich später herausfand, nur aus finanziellen Motiven. Ich war ein Investment für sie. Sie hielt mich wie in einem Gefängnis. Sie belog und betrog mich, den Rabbiner, meine Verwandten. Später habe ich sie überführt. Das Buch liest sich wie ein kleiner Krimi.
Wie erklären Sie sich das Verhalten dieser Wärterin, die dann zu Ihrem Vormund wurde?
Sie litt unter einem extremen Helfersyndrom. Das ist typisch für Menschen mit unterentwickeltem Selbstbewusstsein. Sie steigern sich in eine Helferrolle hinein und beziehen ihren Selbstwert ...
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