Abhörskandal in Brasilien - Minister entlassen
Brasilia. Wegen eines Abhörskandals muss ein Minister der neuen Übergangsregierung in Brasilien nach nur zwölf Tagen sein Amt schon wieder aufgeben. Planungsminister Romero Jucá hatte vor seiner Amtsübernahme laut eines öffentlich gewordenen Mitschnitts indirekt angekündigt, Korruptionsermittlungen der Bundespolizei zu stoppen. Gemeint ist die Operation »Lava Jato« (Autowäsche). In deren Rahmen wird gegen Politiker und Manager ermittelt, es geht um Schmiergeldzahlungen bei Aufträgen des staatlich kontrollierten Ölkonzerns Petrobras. Auch gegen Jucá selbst wird hierbei ermittelt. Er wollte das Amt zunächst nur ruhen lassen, Interimspräsident Michel Temer entschied sich aber am Dienstag zur Entlassung, weil er einen Schaden für die Regierung befürchtete, wie das Portal »O Globo« berichtete. Jucá galt als ein Schlüsselminister für Reformen zur Belebung der Wirtschaft und als Vertrauter von Temer. Beide gehören der Partei der demokratischen Bewegung Brasiliens an. dpa/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.