Kirchenkollekte bei Atheisten
Die Steuerzahler unterstützen das Treffen der katholischen Kirche mit 4,5 Millionen Euro - allein das konfessionslose Leipzig zahlt eine Million
In Leipzig beginnt an diesem Mittwoch der 100. Katholikentag. In der Stadt mit kaum fünf Prozent Katholiken gab es Kritik: das Treffen verschlinge zu viel Geld. Doch hat es auch interessante Seiten.
An Imperativen mangelt es im christlichen Sprachgebrauch nicht. Auch der diesjährige Katholikentag bedient sich eines solchen: »Seht, da ist der Mensch!« So lautet das dem Johannesevangelium entnommene Motto des 100. deutschlandweiten Treffens römisch-katholischer Gläubiger, das von Mittwoch bis Sonntag in Leipzig stattfindet - zum zweiten Mal seit 1989/90 in einem ostdeutschen Flächenland und damit in der christlichen Diaspora. Drei von vier Ostdeutschen sind konfessionslos.
Zu diesen religiösen Imperativen kommt ein materieller: »Gebt her euer Geld!« Denn die Steuerzahler - nicht nur christliche - müssen sich an den Kosten des Treffens beteiligen. Wie eine Anfrage der Linksfraktion im sächsischen Landtag ergab, fließen für die Zusammenkunft vom Land Sachsen drei Millionen Euro. Leipzig gibt eine Million, aus Berlin kommen 500 000 Euro dazu.
Das führte im Vorfeld zu einer landesweiten Diskussion. »Immer wieder werden Großver...
Zum Weiterlesen gibt es folgende Möglichkeiten:
Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.