Gefängnis macht es nur schlimmer
Die LINKE erwägt bei einer Konferenz im Landtag die Abschaffung von Haftstrafen
Geldstrafen ersatzweise absitzen zu lassen, das halten Experten und die LINKE für ungerecht und falsch. Diese Praxis sollte aufhören.
»Seien wir realistisch, versuchen wir das Unmögliche«, zitiert Strafvollzugswissenschaftler Thomas Galli am Mittwoch den Revolutionär Che Guevara. Unmöglich erscheint es gegenwärtig, Gefängnisse abzuschaffen.
Doch bei einer justizpolitischen Konferenz der Linkspartei im Potsdamer Landtag erklärt Galli, warum Gefängnisse eigentlich überlebt sind: Straftäter bessern sich dort normalerweise nicht, die Hälfte der erwachsenen Häftlinge wird nach der Entlassung rückfällig, bei den Jugendlichen sind es sogar 80 Prozent. Die Gesellschaft wird nur die paar Jahre vor den Kriminellen geschützt, in denen sie hinter Gittern sitzen. Anschließend sind sie unter Umständen noch gefährlicher. Schwere Verbrecher wie Morde werden außerdem vor allem von Menschen begangen, die noch nie im Gefängnis gesessen haben. Selbst Opfer denken, so hat Galli zu seiner eigenen Überraschung erfahren, dass der Staat Milliarden für das Einsperren der Täter verpulvert...
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