Die Widersprüche des Barack Obama
Friedensaktivisten warten auf ein Abrüstungssignal
Mit seinem Besuch in Hiroshima will US-Präsident Barack Obama ein Zeichen gegen den Krieg setzen. Die Kritiker messen ihn an seiner eigenen Vision.
Barack Obama blieb auch am Donnerstag am Randes des G7-Gipfels im japanischen Ise-Shima dabei: keine Entschuldigung für die US-amerikanischen Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki. Bei seinem historischen, weil ersten Besuch eines US-Präsidenten im Friedenspark von Hiroshima wolle er vor allem auf die weiter bestehende Gefahr durch Nuklearwaffen hinweisen und bei »allen eine erhöhte Aufmerksamkeit« für die damit einhergehenden »sehr realen Bedrohungen« schaffen. Kurz nach seinem Einzug ins Weiße Haus hatte Obama im April 2009 in Prag seine Version eines neuen Zeitalters entworfen: »Ich erkläre Amerikas Verpflichtung, Frieden und Sicherheit einer Welt ohne Atomwaffen anzustreben.«
Am Ende seiner Amtszeit und und fast drei Jahrzehnte nach Ende des Kalten Kriegs besitzen inzwischen neun Staaten noch immer über 16 000 Atomwaffen, die USA allein geschätzt etwa 7700. 1800 befinden sich weiter in höchster Alarmbereitschaft und könnten in...
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