Festnahme nach Terrorverdacht

Dschihadisten planten wohl Anschlag in Antwerpen

  • Lesedauer: 2 Min.

Brüssel. Die vier in Antwerpen von der Polizei festgenommenen Terrorverdächtigen haben wohl einen Anschlag auf einen zentralen Ort der belgischen Hafenstadt geplant. Ein mögliches Ziel sei der Hauptbahnhof von Antwerpen gewesen, berichteten übereinstimmend mehrere flämische Zeitungen am Donnerstag. Die vier Teenager standen laut den Berichten in engem Kontakt mit Hicham Chaib, einem führenden belgischen Dschihadisten in Syrien.

Chaib gilt als rechte Hand des Chefs der mittlerweile verbotenen belgischen Salafistenbewegung Sharia4Belgium, Fouad Belkacem. Seit 2012 hält sich Chaib in Syrien auf und soll bei der Dschihadistenorganisation Islamischer Staat (IS) eine führende Rolle in der IS-Hochburg Rakka haben. Chaib war Anfang 2015 von der belgischen Justiz in Abwesenheit zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt worden.

Über die Anschlagspläne der vier Verdächtigen in Antwerpen war die Polizei unter anderem über Internetnachrichten der vier jungen Männer aufmerksam geworden. Die Pläne sollen noch wenig konkret gewesen waren. Waffen oder Sprengstoff waren bei den 16- bis 19-jährigen Verdächtigen nicht gefunden worden. Sie seien aber laut der Zeitung »De Standaard« auf der Suche nach Geld gewesen, um womöglich Waffen zu kaufen.

Die vier jungen Leute waren der belgischen Justiz bereits bekannt. Zwei von ihnen sollen früher bereits versucht haben, nach Syrien auszureisen. Auf dem Flughafen von Brüssel waren sie allerdings aufgegriffen und nach Antwerpen zurückgeschickt worden. Nach einer ersten Anhörung wurden drei Verdächtige unter strengen Sicherheitsauflagen freigelassen. Alle vier werden »der Teilnahme an den Aktivitäten einer Terrorgruppe« beschuldigt. AFP/nd

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.