BER - das wird wohl nix

Nach neuen Problemen ist die Eröffnung des Flughafens 2017 kaum zu schaffen

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Berlin. Die für Ende 2017 geplante Eröffnung des Hauptstadtflughafens BER wird immer unwahrscheinlicher. Probleme bereitet erneut die Brandschutzanlage, für die es weiterhin keine Genehmigung des Bauordnungsamtes Dahme-Spreewald gibt. Ohne Genehmigung kann der Umbau der komplexen Anlage jedoch nicht fortgesetzt werden, wodurch der gesamte Zeitplan ins Rutschen gerät. Laut aktuellem Plan sollte das Terminal 2016 fertiggebaut werden, damit es bis zur Eröffnung 2017 ausführlich getestet werden kann.

Dass die Eröffnung des drittgrößten deutschen Flughafens möglicherweise zum fünften Mal aufgeschoben werden muss, wollte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD), der auch Aufsichtsratsvorsitzender der Flughafengesellschaft Berlin Brandenburg (FBB) ist, am Donnerstag nicht mehr ausschließen. Zwar betonte Müller, dass es dabei bleibe, eine möglichst schnelle und sichere Eröffnung des Flughafens anzustreben. Aber angesichts der neuen Genehmigungsprobleme muss auch der Aufsichtsratschef der Flughafengesellschaft einräumen, dass es von Tag zu Tag enger und schwieriger wird, das Datum einzuhalten. »Ich bin skeptisch, was den Zeitplan angeht«, sagte Müller. Einen politisch gesetzten Termin, also etwa die Verkündung einer erneuten Verschiebung für die Zeit nach der am 18. September in Berlin stattfindenden Abgeordnetenhauswahl, schloss Müller aus. Von den beiden anderen Gesellschaftern des BER, dem Land Brandenburg und dem Bund, war am Donnerstag nichts zu den neuerlichen Problemen bei Deutschlands bekanntester Pannenbaustelle zu hören.

Dem BER stehen damit schicksalhafte Wochen vor: Bislang kostete das Projekt die Steuerzahler laut einer Bürgerinitiative rund 4,8 Milliarden Euro - darin sind die jüngsten Kapriolen noch nicht enthalten. mkr Seite 9

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