Ringen um die syrische Stadt Raka

Kurdische und arabische Kämpfer in der Offensive

  • Lesedauer: 2 Min.

Beirut. Die von der US-Koalition aus der Luft und am Boden unterstützten kurdischen und arabischen Einheiten haben ihren Kampfeinsatz in der syrischen Provinz Raka verstärkt. Die Truppen, die unter dem Namen Syrische Demokratische Kräfte (SDF) firmieren, feuerten mit Artillerie auf Stellungen des islamischen Staates (IS), teilte die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Freitag mit. Von der US-geführten Anti-IS-Koalition würden sie durch Luftangriffe unterstützt.

Die Frontlinie lag am Freitag 60 Kilometer vor Raka. Beim Vormarsch auf die vom IS gehaltene Stadt seien fünf Dörfer erobert worden, sagte ein SDF-Kommandeur am Freitag. Die US-Koalition flog seit Dienstag 150 Angriffe. US-Spezialkräfte unterstützten SDF-Kräfte auch am Boden, sagte ein SDF-Kommandeur gegenüber der Agentur AFP.

Das Pentagon bestreitet den Einsatz der US-Soldaten nicht. Die Türkei reagierte darauf erzürnt. Es sei »nicht zu akzeptieren«, dass US-Soldaten auf Fotos von AFP mit den Abzeichen der Kurden-Miliz (YPG) zu sehen seien, sagte Außenminister Mevlüt Cavusoglu. Ankara betrachtet die YPG als Terrororganisation.

Für Washington ist die YPG Verbündete im Kampf gegen den IS. Die Kurden stellen den Großteil der SDF. Die Offensive in Raka war am Dienstag ausgerufen worden, einen Tag nach dem Beginn von Angriffen auf die IS-Hochburg Falludscha in Irak. Experten erwarten jedoch keine rasche Eroberung der Städte, weil sich der IS lange auf die Offensive habe vorbereiten können. In Raka sollen sich derzeit rund 300 000 Einwohner aufhalten. Die IS-Einheiten erlauben ihnen laut SDF nicht, die Stadt zu verlassen. So würden die Menschen zu »menschlichen Schutzschilden«.

In der Provinz Aleppo starteten IS-Kämpfer derweil Angriffe auf die Städte Asas und Marea. Dadurch seien 100 000 Menschen zwischen den IS-Einheiten und der türkischen Grenze eingeschlossen, sagte der Regionalvertreter der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen, Pablo Marco. AFP/nd

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