Lektion über die eigene Geschichte
Obamas Besuch in Hiroshima erinnert Japaner an ihre unaufgearbeitete Vergangenheit
Der Auftritt Obamas in Hiroshima markiert Geschichte. Dabei wissen Japaner von der Vergangenheit, die den Auftritt des US-Präsidenten so besonders macht, immer weniger.
Während seiner ausgedehnten Redepausen war es so still, dass man im Off Möwen kreischen hörte.
Eine Millionenstadt hielt den Atem an, denn er war endlich da: Barack Obama, der erste amtierende US-Präsident, der Hiroshima besuchte. »Wir sind hier, um über die schreckliche Kraft nachzudenken, die sich in einer nicht allzu fernen Vergangenheit freisetzte.«
Und wieder eine andächtige Zäsur, Ruhe, kreischende Möwen. Am 6. August warf Obamas Nation hier die erste je kriegerisch eingesetzte Atombombe ab. Durch die Druckwellen des Atompilzes starben 70 000 Menschen unmittelbar, binnen eines halben Jahres waren 140 000 Tote gezählt. 71 Jahre hat es gedauert, bis ein US-Präsident diesen gewissermaßen verbrannten Boden betreten hat.
Obama betonte wie erwartet die atomare Abrüstung und seine Vision einer Welt ohne A-Waffen. »Womöglich werden wir dieses Ziel zu meinen Lebzeiten nicht erreichen.« Aber man müsse dafür kämpfen. Ähnlich wie sich Japan m...
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