Plan Cóndor - eine kriminelle Vereinigung
Argentinisches Gericht fällt historisches Urteil zur grenzüberschreitenden Verfolgung von Regimegegnern
Zum ersten Mal hat ein lateinamerikanisches Gericht zur staatlichen Massenverfolgung des Plan Cóndor ein Urteil gefällt. 15 Offiziere erhalten wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit Haftstrafen.
Argentiniens Justiz hat in einem historischen Urteil den sogenannten Plan Cóndor als kriminelle Vereinigung eingestuft. Mit dem Programm koordinierten die Militärdiktaturen mehrerer südamerikanischer Länder in den 1970er und 1980er Jahren die grenzüberschreitende Verfolgung von Regimegegnern. Ein Bundesgericht in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires sah es nun als erwiesen an, dass das staatliche Vorgehen einen systematischen Charakter hatte. Zugleich verurteilte es 15 Angeklagte wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu hohen Gefängnisstrafen. Lediglich zwei Angeklagte wurden freigesprochen.
Bei den vorgeworfenen Taten handelte es sich um Mord und Entführung von 45 uruguayischen, 22 chilenischen, 13 paraguayischen, 11 bolivianischen sowie 14 argentinischen Staatsangehörigen im Rahmen des Plan Cóndor. Spätestens seit November 1975 begann der Austausch geheimer Informationen unter den Machthabern der Region, der schließlic...
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