Proteste gegen sexuelle Gewalt in Brasilien

16-Jährige offenbar Opfer von mehr als 30 Männern

  • Lesedauer: 1 Min.

Quito. Nach der mutmaßlichen Gruppenvergewaltigung einer 16-Jährigen in Brasilien wachsen die Proteste gegen sexuelle Gewalt. An der Copacabana hängte eine Nichtregierungsorganisation am Samstag (Ortszeit) 33 mit Blut befleckte Kleidungsstücke von Frauen auf, wie die Zeitung »O Globo« in ihrer Onlineausgabe berichtete. Bereits am Freitag demonstrierten Hunderte Frauen in Rio de Janeiro.

Die Verbrechensberichte haben landesweit Entsetzen ausgelöst. Die 16-Jährige wurde nach eigenen Angaben in Rio de Janeiro von mehr als 30 Männern vergewaltigt. Ein Video wurde später über Twitter ins Internet gestellt. Die Polizei nahm am Samstag einen Verdächtigen fest. Dieser bestritt laut »O Globo«, an der Vergewaltigung beteiligt gewesen zu sein. Die Anwältin des Opfers forderte, den ermittelnden Polizisten vom Fall abzuziehen. Sie wirft ihm laut Medienberichten vor, er habe das Mädchen kriminalisiert.

Die brasilianische Übergangsregierung verurteilte das Verbrechen. Justizminister Alexandre de Moraes sprach in einem Interview mit dem Magazin »Veja« von einem »Attentat gegen alle Frauen«. Präsident Michel Temer kündigte die Schaffung einer speziellen Abteilung bei der Bundespolizei an, um Gewalt gegen Frauen zu bekämpfen. Auch die suspendierte Präsidentin Dilma Rousseff zeigte sich schockiert. Sie sprach von einer »barbarischen Tat«. Die Verantwortlichen müssten gefasst und bestraft werden. epd/nd

- Anzeige -

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.