Dessauer Ermittler im Zwielicht
Pannen nach Tod einer chinesischen Studentin wecken Erinnerungen an den Fall Jalloh
Nach dem gewaltsamen Tod einer Studentin aus China in Dessau gibt es Zweifel und Kritik an Polizei und Staatsanwaltschaft - Behörden, die schon im Fall Oury Jalloh vor elf Jahren keine gute Figur machten.
Das Vertrauen ist zerstört. Der Vater von Yangjie Li, dessen Tochter in Dessau-Roßlau (Sachsen-Anhalt) Architektur studierte, bis sie vor zwei Wochen getötet wurde, will ihren Tod unabhängig von deutschen Behörden im Heimatland China untersuchen lassen. So solle, sagte ein Betreuer der Familie im MDR, die »Würde der Familie« wieder hergestellt werden.
Der Vertrauensentzug für die Behörden ist der vorläufige Tiefpunkt in den Ermittlungsarbeiten zu dem Todesfall, die sich - vorsichtig gesagt - äußerst holprig gestalten. Gegen Polizisten wurde der Verdacht laut, sie könnten bei der Beseitigung von Spuren geholfen haben; dem Staatsanwalt wird vorgeworfen, der Sicht des Täters zu viel Raum gegeben und so die Tote nachträglich diskreditiert zu haben. In Kommentaren ist schon von einem »Desaster der Ermittler« die Rede. Bei der Polizei wurde die Führung der Ermittlungen einer anderen Dienststelle übertragen. Die Staatsanwälte in Dessau i...
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