880 Ertrunkene im Mittelmeer in nur einer Woche
Route zwischen Nordafrika und Italien für Geflüchte laut Vereinten Nationen am gefährlichsten / Sea-Watch veröffentlicht erschütterndes Bild von ertrunkenem Flüchtlingsbaby
Genf. Bei Bootsunglücken im Mittelmeer sind in der zurückliegenden Woche nach UN-Angaben wahrscheinlich mindestens 880 Flüchtlinge umgekommen - und damit weit mehr als ohnehin schon befürchtet. Die Angaben stützten sich auf weitere Befragungen von Überlebenden in Italien, sagte ein Sprecher des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) am Dienstag in Genf.
Am Sonntag war das UNHCR noch von rund 700 Ertrunkenen beim Kentern von drei Booten ausgegangen. Inzwischen gebe es aber Zeugenaussagen von Flüchtlingen, die Sizilien erreichten und von weiteren Unglücken berichteten, erklärte UNHCR-Sprecher William Spindler.
Die Fluchtroute auf der Seestrecke zwischen Nordafrika und Italien erweise sich damit erneut als die mit Abstand gefährlichste. Dort laufe mittlerweile statistisch jeder 23. Bootsflüchtling Gefahr, ums Leben zu kommen; im Mittelmeer insgesamt gelte dies für einen von 81.
Insgesamt haben nach UN-Erkenntn...
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