Werbung

Land prüft vergrößertes Sorbengebiet

  • Lesedauer: 2 Min.
Das sorbische Siedlungsgebiet in Südbrandenburg besteht aus etwa 30 Städten und Gemeinden. Ob die Liste länger werden wird, wird derzeit geprüft. Eine wichtige Frist ist jetzt verstrichen.

Potsdam. Das Land Brandenburg prüft zurzeit Anträge zur Vergrößerung des offiziellen sorbischen Siedlungsgebietes. Es geht um die Stadt Welzow (Spree-Neiße), teilte das zuständige Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur am Montag in Potsdam auf Anfrage mit. Bislang ist nur ein Ortsteil der Stadt sorbisch.

Noch bis Dienstag hatten sich Städte und Gemeinden um die Aufnahme in das angestammte Siedlungsgebiet im Südosten des Landes bewerben können, das momentan aus etwa 30 Städten, Gemeinden und Gemeindeteilen besteht. Eine Gesetzesnovellierung machte das möglich.

In sorbischen Ortschaften wird die Kultur oder Sprache des Volkes mit slawischen Wurzeln gelebt. Gehört ein Ort zum Siedlungsgebiet, ist das etwa an zweisprachigen Straßenschildern erkennbar.

Dem Kulturministerium lagen mit Stand vom Montagabend nach eigenen Angaben neben Anträgen für Welzow noch eine Bewerbung für mehrere Ortsteile der Großgemeinde Märkische Heide (Dahme-Spreewald) vor. Vor einiger Zeit hatte die Landesregierung bereits entschieden, Anträge der Städte Lübben (Dahme-Spreewald) und Calau (Oberspreewald-Lausitz) sowie der Gemeinde Wiesengrund (Spree-Neiße) zu bewilligen.

Der Sorbenrat wollte am Montag noch weitere Anträge einreichen. Dabei ging es ihm um die Aufnahme weiterer 30 Orte ins angestammte sorbische Siedlungsgebiet. Darunter seien, so hieß es, auch Städte wie Senftenberg (Oberspreewald-Lausitz), wo es in der Stadtverordnetenversammlung keine Mehrheit für eine Bewerbung um die Aufnahme ins sorbische Siedlungsgebiet gab. Der Sorbenrat hat im Landtag eine beratende Funktion und vertritt die Interessen der nationalen Minderheit.

Der Sorbenrat will nun den Kontakt zu den widerwilligen Kommunen suchen, um die Zusammenarbeit zu verbessern. Das sagte der Vorsitzende des Gremiums, Torsten Mack. »Ich hoffe auf einen sehr sachlichen Dialog«, ergänzte er. dpa/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.