Orient, Okzident und tragische Liebe

Nellja Veremej will uns vor Augen führen, was sich ständig ändert und was bleibt

  • Irmtraud Gutschke
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Mira, die junge Praktikantin, möchte die Ausstellung im Museum der Festung anders gestalten: so, »dass sich die Geschichte wie ein Roman lesen lässt. Ein Roman voll Schmerz, Hoffnung und Liebe … politische Umwälzungen plus Leidenschaften. Eitelkeit, Liebe, Eifersucht, Tod - alles da.« Also nicht so abstrakt, rational, denkt man sich da, wie es heute modern ist, da Ausstellungsmacher nichts mehr zu fürchten scheinen als Erbaulichkeit, die Besucher womöglich genießen könnten. Aber darum geht es hier nicht. Mit Miras Konzept hat die Autorin auch ihr eigenes in diesem Roman beschrieben, in dem nur wie nebenbei von Flüchtlingen die Rede ist, die irgendwo gen Europa ziehen. Das Buch entstand, als die Balkanroute noch nicht geschlossen war; inzwischen scheinen die Besorgnisse vieler Leute noch weiter gewachsen.

Dagegen schreibt Nellja Veremej im Grunde an. 1963 in der Sowjetunion geboren und seit 1994 in Berlin lebend (sie schreibt auch ...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.