Castor-Gegner durften festgesetzt werden
Karlsruhe. Demonstranten wie etwa Atomkraftgegner können vorbeugend in Gewahrsam genommen werden, um konkrete Straftaten zu verhindern. Dies entschied das Bundesverfassungsgericht in zwei am Mittwoch in Karlsruhe veröffentlichen Beschlüssen. Die beiden Beschwerdeführer hatten 2011 beim niedersächsischen Ort Dannenberg das Gleisbett für einen Zugtransport mit Atommüll untergraben und waren deshalb auf richterliche Anordnung für rund 40 Stunden bis Ende des Transports festgehalten worden. (Az. 2 BvR 1833/12 u. 2 BvR 1945/12) Den Verfassungshütern zufolge war die die richterliches Anordnung zur Ingewahrsamnahme noch verhältnismäßig und verletzte nicht die Grundrechte der Betroffenen. Auch nach der Europäischen Menschenrechtskonvention seien vorbeugende Ingewahrsamnahmen zulässig, wenn damit konkrete Straftaten verhindert werden sollen. Allerdings müsse sich der Betroffene zuvor etwa durch aktives Handeln »unwillig gezeigt haben«, diese Tat zu unterlassen. Dies sei bei den Klägern der Fall gewesen. Mit der Ingewahrsamnahme sei verhindert worden, dass sie während des Castortransports »weitere Straftaten am Gleisbett« begehen. AFP/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.