Verräterische Telefonate
Kammergericht verhandelt gegen zwei mutmaßliche Informanten für das iranische Regime
Spione oder Opfer deutscher Abhörpraktiken? Darüber muss der 2. Strafsenat des Berliner Kammergerichts in einem Verfahren gegen zwei Iraner entscheiden.
Etwa 5000 Iraner leben - viele seit Jahrzehnten - in Berlin, teilweise geflohen vor dem Schah-Regime oder der Herrschaft der Mullahs. Sie bilden eine feste Kulturgemeinde, viele kennen sich untereinander, sie sind häufig eng verbunden durch ähnliche Schicksale. Und sie leben in der Hoffnung, eines Tages wieder in den Iran zurückkehren zu können, wo sie frei von Terror und Unterdrückung leben wollen. Jetzt sind zwei von ihnen wegen Spionage für den iranischen Geheimdienst angeklagt. Der 32-jährige Maysam P. und der 33-jährige Saied R. sollen zwischen 2013 und 2015 Informationen über in Berlin und Köln lebende Oppositionelle an den iranischen Geheimdienst weitergegeben haben.
Die Begehrlichkeiten des iranischen Geheimdienstministeriums (MOIS) richten sich vor allem auf Informationen über den Nationalen Widerstandsrat Iran (NWRI) in Deutschland und die Volksmudjahedin (MEK). Einem Spinnennetz gleich hat die iranische Spionage zu all ...
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