Wurstspuren ins Vergebliche
Monika Maron, die an diesem Freitag 75 wird, schrieb ein Buch über «Krähengekrächz»
Was wäre Vollendung? Zu leben, ohne an den Tod denken zu müssen. Nicht gequält zu werden von einem ruhelosen Bewusstsein, das für immer alles will - wo wir doch nur eine lächerliche Frist lang existieren dürfen. Erst im Tier kommt die Natur zur Ruhe: kein Wahn, keine Maßlosigkeit, kein Hirn mit gefährlich freier, weil überflüssiger Kapazität. Wir Bewusstseinsverdammten, so Nietzsche, sind leider nur «das unvollendete Tier». Krüppel der Natur. Verstiegene.
Die Schriftstellerin Monika Maron nähert sich diesem Thema mit einem Essay: «Krähengekrächz». Sie sieht den Menschen «als »Sonderfall der großen Tierfamilie« und kann sich nicht entscheiden, ob diese »menschliche Besonderheit eher ein Glück oder ein Unglück ist«. Die Autorin füttert die Vögel auf dem Balkon, und auch wenn sie mit ihrem Hund unterwegs ist, bleibt sie den intelligenten Tieren auf der Spur. Legt Nuss- und Wurstspuren. Eine vorsichtige, ausdauernde Annäherung. Die ab...
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