Kritik ohne Konsequenzen
Viele Bedenken gegen einen Bundespräsidenten Gauck haben sich rückblickend bewahrheitet
In seiner Amtszeit hat sich Bundespräsident Joachim Gauck kritisch in Debatten über die deutsche Geschichtspolitik eingemischt. Ein neues Großmachtstreben unterstützte er trotzdem.
Joachim Gauck wirkte wehmütig, als er am Montagmittag im Schloss Bellevue das verkündete, was seit Tagen erwartet worden war. Der Bundespräsident wird sein Amt noch bis zum Februar nächsten Jahres ausüben und nicht für eine zweite Amtszeit zur Verfügung stehen. Ausschlaggebend für diese Entscheidung war Gaucks fortgeschrittenes Alter. Er wird im Januar seinen 77. Geburtstag feiern. Seinen Kritikern gilt der gebürtige Rostocker als sehr eitel und selbstbezogen. Um so bemerkenswerter ist es, dass er nun trotz des großen Zuspruchs in der Bevölkerung und von zahlreichen Politikern bereit ist, freiwillig von der großen Bühne abzutreten.
Gauck ist in vielerlei Hinsicht ein ungewöhnliches Staatsoberhaupt. Anders als seine Vorgänger ist er kein Parteipolitiker. Zudem hat der evangelische Pastor es erst im zweiten Versuch geschafft, zum Bundespräsidenten gewählt zu werden. 2010 unterlag er Christian Wulff (CDU). Nach dessen Rücktritt zwei ...
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