Larve als Chirurg
An der Universität Regensburg wird ein uraltes Verfahren zur Wundreinigung wiederbelebt
Wenn Wunden nicht heilen, können manchmal Maden helfen. Sie fressen abgestorbenes Gewebe, töten Bakterien ab und regen offenbar auch die Wundheilung an.
Dicke weiße Maden, die in einer offenen Wunde herumkriechen? Dieser Gedanke ist so ekelerregend, dass sich unwillkürlich der Magen zusammenzieht. Sollte es wirklich Menschen geben, die sich freiwillig einer solchen Behandlung unterziehen? Und das in einer Uniklinik? So etwas erscheint kaum vorstellbar. Tatsächlich sieht die Wirklichkeit auch anders aus. Eine Fliegenlarventherapie ist heutzutage weit weniger spektakulär, als man meint.
Werner Eibl liegt entspannt im Bett, während ein Team der Universitätsklinik Regensburg die große, längliche Wunde begutachtet, die an der Innenseite seines Beins verläuft. »Der Patient leidet an einer Wundheilungsstörung«, erklärt die Gefäßchirurgin Beatrix Cucuruz. »Hier sieht man, dass die Wunde etwas belegt ist.« Sie deutet auf einen Bereich am Unterschenkel, auf dem sich eine rotgelbliche Schicht gebildet hat. Um die Wunde zu reinigen und die Heilung zu fördern, setzt die Ärztin auf so genannte ...
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