Brasilien: Haft für hohe Politiker beantragt

  • Lesedauer: 1 Min.

Rio de Janeiro. In Brasilien gerät Übergangspräsident Michel Temer durch Haftanträge gegen Führungspolitiker der Regierungspartei PMDB in Bedrängnis. Generalbundesanwalt Rodrigo Janot beantragte laut einem Online-Bericht der Zeitung »O Globo« vom Dienstag (Ortszeit) beim Obersten Gerichtshof Haftbefehle gegen den Senatspräsidenten Renan Calheiros und den suspendierten Parlamentspräsidenten Eduardo Cunha. Auch der ehemalige Präsident José Sarney, der bis 2014 Senator war, sowie der vor Kurzem entlassene Planungsminister Romero Jucá sollen nach dem Willen von Janot wegen Korruptionsvergehen festgenommen werden. Die Ermittlungen gegen Vertraute von Temer bedeuten Rückenwind für die bisherige Präsidentin Dilma Rousseff, die aufgrund eines umstrittenen Verfahrens suspendiert wurde. Der Bundesanwalt wirft den vier PMDB-Größen vor, die Ermittlungen im Korruptionsskandal um den halbstaatlichen Ölkonzern Petrobras zu behindern. Die vier Politiker wurden in mehreren Kronzeugenaussagen als Nutznießer von Bestechungsgeldern genannt. Die suspendierte Präsidentin bezeichnet das Verfahren gegen sie als Putschversuch. epd/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.