Spargelfahrt ohne Ausstieg

Otto Köhler über die SPD als Volkspartei, einen Trip auf dem Vergnügungsdampfer und die Wahl des Bundespräsidenten

Sozialdemokratisches Urgestein - das bin ich. 1952 trat ich als 17-jähriger Schüler in Schweinfurt Erich Ollenhauers SPD bei. Zehn Jahre später, 1962, schrie der Ortsverein in Berlin-Dahlem auf, als ich austrat, mit der Begründung, der Genosse Brandt könne sich nicht gegen den Stalinisten Wehner durchsetzen. Der hatte die SPD von den linken Professoren gesäubert, die den aus der Partei geworfen Sozialistischen Deutschen Studentenbund unterstützten.

Und nun schwebt heute der Genosse Gabriel daher und verkündet allen, die guten Glaubens sind, die SPD - im freien Fall auf die bisherigen rund zehn Prozent der Linkspartei - wolle jetzt aber eine linke Volkspartei werden. Eben die SPD, die unter Gerhard Schröder den Gründungsmythos der Berliner Republik schuf: Endsieg in dem 1941 von Hitler begonnenen Krieg gegen Jugoslawien. Damit begann Deutschlands »Verantwortung« - um den Scheidenden zu zitieren - in alle Welt zu tragen. Krieg wurde...


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