Kieler Uni stellt sich ihrer NS-Geschichte
Alfred Schittenhelm war ein Vorreiter rassistischer »Erbpflege« - und ist nun nicht mehr Ehrendoktor
2015 begann die Christian-Albrechts-Universität in Kiel, ihr Gelehrtenverzeichnis systematisch und kritisch zu durchforsten. Nun gibt es erste Ergebnisse.
Es hat lange gedauert, bis die Christian-Albrechts-Universität (CAU) in Kiel sich durchgerungen hat, der eigenen NS-Aufarbeitung einen höheren Stellenwert beizumessen. Einem Wegbereiter der nationalsozialistischen Rassenmedizin wurde kürzlich vom Akademischen Senat der Uni posthum der 1951 ausgestellte Ehrensenatorentitel aberkannt: Dem Internisten Alfred Schittenhelm, Leiter der Medizinischen Klinik an der CAU von 1916 bis 1934 und fortan im Dienste der NS in München tätig.
Im Vorjahr, dem 350. Jahr ihres Bestehens, hat die CAU beschlossen, für das Kieler Gelehrtenverzeichnis insbesondere den Zeitraum von 1933 bis 1945 genauer unter die Lupe zu nehmen. Für das Projekt hat man zunächst sechs Jahre veranschlagt. Damit beauftragt wurde der Regionalhistoriker Oliver Auge. Mit der Onlinedatenbank des Gelehrtenverzeichnisses von 1919 bis ...
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