In Polen macht »Razem« Boden gut
Linke Partei nach Podemos-Muster will sich vom Establishment fernhalten
Polen geriet mit dem Wahlsieg der PiS im Oktober 2015 in eine Krise. In ihr gewinnt die neue linke Partei Razem an Kontur.
Die sonst zerstrittenen Redaktionen in Polen haben seit wenigen Wochen etwas gemeinsam. Die ersten Seiten ihrer Zeitungen zieren Fotos von streikenden Krankenschwestern des Warschauer Kindergesundheitszentrums. Sie verlangen die Erhöhung ihrer Grundgehälter und Schichtzulagen sowie eine personelle Aufstockung.
Seither stagniert der Betrieb in der Klinik, wobei schon vorher eine »angemessene Versorgung« der Patienten wegen des Personalmangels nicht gewährleistet gewesen sei, wie die Gewerkschaft der Krankenschwestern (OZZPiP) mitteilt. Auf jedem dieser Titelbilder sieht man in der Menschenmasse zumindest eine lilafarbene Fahne mit der Aufschrift »Razem« (»Gemeinsam«).
Diese neue linke Partei unterstützt die streikenden Pflegerinnen, wo sie nur kann. Die Krankenschwestern sind es leid, sich mit Hungerlöhnen von 500 bis 800 Euro abspeisen zu lassen, sagt Adrian Zandberg, einer der Vorsitzenden von Razem.
Ähnlich wie die spa...
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