Die Stunde der Scharfmacher
Ingar Solty über das Attentat von Orlando und seine Konsequenzen für die US-amerikanischen Wahlkampf
Ein Massaker wie das im Homosexuellenclub »Pulse« in Orlando ist zuallererst eine menschliche Tragödie. Wenn in einer Nacht 49 Menschen ermordet und 53 weitere verletzt werden, dann hat der Täter von einem Tag auf den anderen das Leben von Tausenden zerstört. Und wenn ein solch barbarischer Akt sich gezielt gegen eine bestimmte soziale Gruppe wie hier gegen die Queer-Community richtet, die eine lange Geschichte der Verfolgung aufgrund ihrer sexuellen Präferenz eint, dann signalisiert das dieser Gruppe, dass sie sich selbst in ihren eigenen, historisch erkämpften Schutzräumen nicht sicher fühlen kann.
Weil diese Tat im Wahlkampf stattfand, stellt sich jedoch leider die Frage nach den politischen Folgen. Dies ist immer eine Interpretation der Fakten. Bekannt ist: Der Täter Omar Mateen wurde in New York als Sohn eines aus Afghanistan stammenden Versicherungsmaklers geboren und wuchs in Florida auf. Er träumte offenbar davon, Polizist...
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