Freie Alternativschulen
Bildungslexikon
Freie Alternativschulen, Plural.
Reformpädagogisch orientierte Schulen gab es in Deutschland schon in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Im Zuge der 68er-Bewegung kam es verstärkt zu Schulneugründungen. 1978 schlossen sich die Freien Alternativschulen (FAS) zu einem Bundesverband zusammen. 2015 gab es bundesweit 92 FAS-Schulen und fünf Initiativen, die von insgesamt rund 7700 Schülern besucht wurden.
Die meisten FAS-Schulen befinden sich in nicht profitorientierter freier Trägerschaft. Es sind einzügige Ganztagsschulen auf Basis weitgehender Mitbestimmungsrechte, aber auch zunehmender Verantwortung der Schüler. Der Unterricht findet in altersgemischten Lerngruppen statt, wobei die Zeiteinteilung von den Schülern flexibel gehandhabt werden kann.
In ihren 1986 erstellten Thesen betonen die Schulen, dass die gesellschaftlichen Probleme nur demokratisch angegangen werden können und es hierfür Menschen bedarf, die in »Eigenverantwortung und Demokratie leben können«. So sollen FAS-Schulen der Raum sein, in dem Kinder »Selbstregulierung und Demokratie im Alltag erproben« können. 2011 wurden diese Thesen um die Begriffe »Inklusion«, »lebenslanges Lernen« und »Gewaltfreiheit« ergänzt.
FAS-Schulen lassen sich in zwei Typen unterscheiden. Zum einen gibt es die Aktive Schulen, die gemäß klassischer Reformpädagogik dadurch gekennzeichnet sind, dass Lehrer Lernbegleiter sind, aber ansonsten weitgehend die Regeln über Unterrichtsablauf und Lernangebot bestimmen. Zum anderen gibt es die Demokratischen Schulen, die nach dem Sudbury-Valley-School-Konzept arbeiten, nach dem Lernangebote nur auf Nachfrage der Kinder erfolgen. In diesen Schulen haben Kinder gleiches Stimmrecht in der Selbstverwaltung. Daneben gibt es noch Schulen mit einem Mischkonzept, die die den größten Anteil unter den FAS-Schulen stellen. tgn
freie-alternativschulen.de
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