Hurra, die Schule brennt
In Thüringen tobt ein heftiger Streit um die Bildungspolitik
Das Schuljahr nähert sich dem Ende. Die Gewerkschaften und das Bildungsministerium beharken sich derweil dermaßen, dass nicht zu erkennen ist, wie im nächsten Jahr irgendwas besser werden soll.
Eigentlich gibt es derzeit keinen Grund Lehrer zu werden. Überhaupt keinen. Schon gar nicht in Thüringen. Die Arbeitsbelastung steigt von Unterrichtsstunde zu Unterrichtsstunde, worunter auch die Gesundheit der Lehrer immer stärker leidet. Die Bezahlung ist auch mies. Und eine beruflich-gesicherte Perspektive - sprich: einen unbefristeten Arbeitsvertrag oder eine Verbeamtung - ist auch nicht in Sicht. Jedenfalls ist das im Großen und Ganzen das Bild, das die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) jüngst davon gezeichnet hat, wie es Lehrern im Freistaat so geht.
Komisch nur, dass es erst im Februar nach Angaben des Thüringer Bildungsministeriums mal wieder gelungen ist, alle ausgeschriebenen Lehrerstellen zu besetzen: Etwa 200 Posten, sagte jüngst ein Sprecher des Ministeriums, waren ausgeschrieben, etwa 1500 Bewerbungen dafür gab es. Von solchen Bewerber-Stellen-Relationen können die meisten Unternehmen im Land nur noch träumen. ...
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