Geknechtet, ausgebeutet und drangsaliert
Teil 2 der »nd«-Tourismus-Serie beschäftigt sich mit dem Thema Arbeit: Bis zu 300 000 Jobs sind entstanden, viele müssen zu miesen Bedingungen in Hotels schuften
Trotz Personalmangel und Mindestlohn bleiben Servicekräfte im Gaststättengewerbe oft schlecht bezahlt.
Der Tourismus boomt in Berlin. Besonders in den Sommermonaten wird die Stadt merklich voller - freie Plätze in der U-Bahn und in Restaurants und Cafés sind rar, vor Sehenswürdigkeiten werden die Selfie-Sticks ausgefahren. Eine halbe Million Touristen besucht durchschnittlich am Tag die Hauptstadt, im vergangenen Jahr wurden sage und schreibe 30 Millionen Hotelübernachtungen gezählt. Damit stellt der Tourismus einen der wichtigsten Wirtschaftszweige für Berlin dar. Nach Angaben der Industrie- und Handelskammer brachte er der Stadt im Jahr 2014 über elf Milliarden Euro Umsatz ein.
Damit bietet der Tourismus einen großen und vielfältigen Arbeitsmarkt: Das Amt für Statistik zählt etwa 300.000 Menschen, die in Berlin und Brandenburg ihren Lebensunterhalt in dieser Branche verdienen. Darunter befinden sich Hotelmanager, Reiseveranstalter und Stadtführer, aber auch ein großer Anteil an Servicemitarbeitern. Diese kämpfen, besonders im Hot...
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